Der Namenlose

Der namenlose Gott durchschritt als einziger der Götter bewusst den Tod und herrscht nun über das Reich der Seelen, das Jenseits, in welchem die Seelen nach dem Tod ihres letzten Körpers ruhen, um ewiges Vergessen zu finden und vielleicht irgendwann wiedergeboren zu werden.
Es wird gemunkelt, dass ein geheimer Kult des Bösen um den Namenlosen existiert.

Glaube und Kult

Jegliches Leben trägt den Keim des Todes in sich, und darin, dass ein jeder sterben muss, sind sich alle gleich. Der „Herr der Seelen“ kommt zu jedem einzelnen, ob gut oder böse, daher ist er neutral. Seine Kirche ist darauf ausgerichtet, jeden Gläubigen auf die Stunde seines Todes vorzubereiten. So sind Gläubige häufig an Aussprüchen wie „Bedenke, du bist sterblich!“ oder „Wie unwichtig dies sein wird, im Angesicht unseres Grauen Herren“ zu erkennen. Ein wahrhaft Gläubiger trägt seinen Kopf völlig haarlos, um dem Geier zu gleichen. In der Kirche existieren zwei Glaubensströmungen:
– Die eine geht davon aus, dass jeder sich dergestalt auf seinen Tod vorzubereiten hat, dass er ihm schon heute gegenüber treten könnte (neutral-regelfeindlich). Das bedeutet, dass sie auf irdische Güter völlig verzichten und in Armut leben, weil sie persönlichen Besitz als „Ketten im Diesseits“ verachten. Häufig besitzen sie nicht einmal Schuhe. Sie leben von Tag zu Tag, ohne sich um Hierarchien oder Gesetze zu kümmern. Auch tiefere persönliche Bindungen wie Freundschaft oder Liebe gehen sie nicht ein. Sie ziehen umher und lassen sich treiben. Ihr höchstes Gut ist die Freiheit, täglich aufs neue von der Welt Abschied nehmen zu können.
– Die zweite Glaubensströmung ist der Überzeugung, dass man diesen Tag in vollen Zügen geniessen sollte, da man niemals weiss, ob man das Morgen noch erlebt (neutral-freiheitlich). Auch sie planen nicht gross für die Zukunft, doch achten sie darauf, es sich nicht mit den Mächtigen zu verscherzen. Sie sind sehr lebensfroh, lieben gutes Essen und guten Wein und sind auch einer oberflächlichen Liebelei gegenüber nicht abgeneigt, alles jedoch in dem Bewusstsein, dass es möglicherweise kein Morgen mehr gibt.
Es wird gemunkelt, es gäbe angeblich einen finsteren Kult um diesen Gott, doch ist der Wahrheitsgehalt solcher Gerüchte ja meistens äusserst zweifelhaft.

Symbolik

Das Symbol des Namenlosen ist die umgeknickte Ähre, sein heiliges Tier ist der Geier, der die Knochen der Verstorbenen vom irdischen Abfall reinigt, seine Farbe ist grau. Ein wahrhaft Gläubiger trägt seinen Kopf völlig haarlos, um dem Geier zu gleichen.

Feiertage

Die dem Namenlosen heiligen Tage sind die „Grauen Tage“, die jedes Jahr beenden.