Ritter

Ritter auf Terra Mystica

Jedes Kind kennt das strahlende Bild eines Ritters: In blankpolierter Rüstung zieht er auf einem feurigen Ross in den Kampf, um für seinen Dienstherrn Ruhm und Ehre zu erringen. Tatsächlich sind Ritter nicht immer so strahlend, doch Ehre und Anstand lassen sich selbst bei einem Raubritter finden.

Ritterglauben und Gesinnung

Die meisten Ritter besitzen eine gute Gesinnung. Sie stehen mit ihrem Schwert für das ein, was sie für richtig halten. Dazu gehört neben dem Kampf für den Dienstherrn auch das Eintreten für Schwächere und der höfliche Umgang mit Damen. Auch für Raubritter gilt dieser Kodex. Sie sind zwar böse und haben andere Ziele wie die persönliche Bereicherung, doch würden sie einem Gefangenen immer mit dem gebotenen Anstand gegenübertreten und selbst den Feind vor einer ungerechten Behandlung schützen.

Alle Ritter sind rechtstreu: Sie glauben an die Rechte von Adel und Gesetz und fühlen sich der Gesellschaft verpflichtet. Deshalb würden sie einen Menschen zum Beispiel nie ohne Gerichtsverhandlung töten, wenn es sich nicht aus der Situation heraus als nötig erweist.

Der Weg der Tränen und des Schweisses

Abhängig von seinem Alter beginnt ein Ritter seine Ausbildung in der Regel als Page oder Knappe. Es ist ein entbehrungsreicher Weg, denn auch wenn der Dienstherr seinem Schützling Kleidung, Nahrung und Obdach gewährt, ist hier kein Luxus zu erwarten. Ein eigenes Haus oder sogar eine Beziehung wird einem Knappen in der Regel untersagt. Sein ganzes Leben ist darauf ausgerichtet, sich abzuhärten und im Feld zu überstehen.

Auch wenn der Kampf den Kern der ritterlichen Ausbildung ausmacht, wird doch auch sehr viel Wert auf die klassischen höfischen Tugenden gelegt. Dazu gehören zum Beispiel Kenntnisse von Geographie und Diplomatie sowie Religion. Abgerundet wird dieser gesellschaftliche Teil durch die richtigen Umgangsformen am Hof, gegenüber Damen und der Familie. Gleichzeitig darf der Knappe sich nicht zu fein für niedrige Arbeiten wie das Ausmisten eines Stalls oder dem Pflegen der Ausrüstung seines Dienstherrn zu sein.

Nur, wenn der Knappe sich als tauglich erweist, wird er in den Rang eines fahrenden Ritters erhoben. Viele beginnen diesen Weg daher auch, ohne ihn je zuende zu gehen.

Übrigens: Vorbildliche Recken, die allen Vorstellungen von Rittertum entsprechen, können auch ohne eine Ausbildung zum Ritter erhoben werden. Da ihnen anders als dem Knappen ihre Fähigkeiten aber nicht von Kindesbeinen an beigebracht wurden, haben sie es ungleich schwerer.

Ritter im Rollenspiel

Wenige Charaktere sind gleichzeitig so einfach und so schwierig zu spielen wie Ritter. Im Grunde gibt der sehr strenge Verhaltenskodex das Rollenspiel in den meisten Bereichen vor. Da Ritter als Vorbilder zu betrachten sind, werden wirklich nur diejenigen dazu ernannt, die sich peinlich genau an ihren Kodex halten.

Ist das nicht langweilig? Ja, wenn man dem Charakter keine Schwächen gibt. Auch ein Ritter darf an den Befehlen seines Dienstherrn zweifeln. Er darf falsche Entscheidungen treffen und sich von der falschen Seite verführen lassen. Er wird das alles aber nicht leichtfertig tun, sondern lange, innere Kämpfe mit sich ausfechten, ehe er sich für oder gegen seinen Kodex entscheidet.