Titel und wie man sie bekommt

Es gibt unter den Spielern immer wieder Fragen bezüglich unserer RP-Titel. Wie bekommt man sie? Warum hat man selbst noch keinen? Warum aber der andere? Hier erfahrt Ihr, was es mit RP-Titeln auf sich hat, wie sie funktionieren und wie man sie bekommen kann.

1. Was ist ein RP-Titel und was bringt er mir?
Ein RP-Titel, ausgeschrieben Rollenspiel-Titel, ist eine Belohnung für gutes und konzeptgetreues Rollenspiel. Er hat nichts, aber auch rein gar nichts mit Skills zu tun. Nur, weil man alle seine Skills auf ein hohes Level gebracht hat, hat man noch lange keinen Anspruch auf einen Titel. Andersherum ist es möglich, dass jemand mit sehr niedrigen Skills bereits einen RP-Titel besitzt.

Rollenspieltitel können in allen Klassen und Rassen vergeben werden. Grundsätzlich unterscheiden wir die folgenden Titelgruppen:

  • Magische Titel: Adept, Magier, Großmagier
  • Kriegerische Titel: Krieger, Veteran
  • Handwerkertitel: Geselle, Meister, Großmeister
  • Klerikale Titel: Priester, Paladin (je nach Gott später auch Hohepriester, Inquisitor…)
  • Adelstitel: Vogt/Edler/Ritter, Baron, Graf
  • Individuelle Titel: Der Einäugige, Schamane, der rote Schneider…

Alle Titel gehen mit besonderen Vorzügen einher. Dazu gehören besondere Anreden (schlagt die bitte im entsprechenden Thread nach), aber auch besondere Privilegien. Adlige und Kleriker haben zum Beispiel besondere Bürgerrechte, Krieger und Magier haben einen generellen Kampf-Vorteil. Auch individuelle Titel können mit besonderen Boni einher gehen. Hinzu kommt, spätestens bei höheren Titelstufen, auch ein besonderes Item. Bei Magiern sind das individuelle Zauber. Adlige bekommen Wappen oder andere Prestigeobjekte. Krieger können besondere Waffen bekommen. Bei Handwerkern sind zum Beispiel individuell herstellbare Items möglich.

Obwohl Titel ans Rollenspiel geknüpft sind, bieten sich also spätestens in den höheren Stufen auch gewisse Engine-Vorteile.

2. Wie müssen meine Mitspieler mit meinem RP-Titel umgehen?
Grundsätzlich müssen RP-Titel beachtet werden, allerdings ist hier zwischen ooc und ingame-Wissen zu unterscheiden. Generell können Titelmagier, Adlige und so weiter als bekannt vorausgesetzt werden, so dass man als normaler Char verpflichtet ist, ihnen den gebotenen Respekt entgegen zu bringen (oder mit den Konsequenzen zu leben).
Andersherum wird ein guter Char aber nicht zwangsläufig erkennen können, wenn ein Paladin der Tunkali vor ihm steht, da besagter Paladin damit kaum in „Feindesland“ hausieren gehen wird. Wer einen Char nur an Hand seines Titels „enttarnt“, wird also ebenfalls mit Konsequenzen rechnen müssen.

Spieler, die einem Char mit RP-Titel begegnen, sollten ein paar Dinge berücksichtigen: Die Titel sind verdient und wurden von uns für gutes RP vergeben. In der Regel sprechen wir mit den jeweiligen Spielern auch ausführlich ab, welche individuellen Privilegien und Pflichten mit dem Titel einher gehen. Sollte ein Titelträger RP-Verhaltensweisen an den Tag legen, die für normale Chars regelwidrig sind, kann das also durchaus erlaubt sein!
Großmagier zum Beispiel können ohne Worte und Gesten zaubern. Das aus Trotz (weil eigentlich regelwidrig) zu ignorieren, ist also falsch. Das gilt auch für den Veteranen, der sich im RP-Kampf das Recht heraus nimmt, öfter zu treffen und besser auszuweichen als ein normaler Char. Bitte setzt bei sowas automatisch voraus, dass der Titelträger tun darf, was er tut. Wenn er über die Stränge schlägt, kümmern wir uns schon darum.
Oder um es kurz zu sagen: Ja, ein Char mit Rp-Titel ist in seinem Metier einfach besser als ein normaler Char ohne Titel.

3. Wie komme ich an einen RP-Titel?
Es gibt wohl keine häufigere Frage an uns. Wir wollen hier bewusst keine genaue Anleitung geben, denn das führt bei den meisten Spielern zu einer gewissen Erwartungshaltung und daraus folgend Frust, wenn trotz Erfüllung aller „Auflagen“ kein Titel winkt. Aus diesem Grund gibt es bei uns auch keine (Staff-)Akademien, in denen man sich durch eine Prüfung zum Titelträger ernennen lassen kann.

Die wichtigste Voraussetzung ist, dass das Thema, zu dem man gerne einen Titel hätte, einen maßgeblichen Anteil am eigenen Rollenspiel hat. Ein Magier sollte sich also nicht nur aufs kämpfen beschränken. Auch von Magie reden wird in den seltensten Fällen reichen. Um hier mal einen Spieler sinngemäß zu zitieren:
„Ein Feuermagier sollte schon beim Anblick eines brennenden Feuers im Ofen ganz fasziniert sein. Ein Wassermagier sollte die ruhige Ausstrahlung eines sanft dahinplätschernden Baches zu schätzen wissen.“ Und fortgeführt: Ein Schneider sollte nicht nur nähen können, sondern sich von schönen Stoffen und Farben begeistern lassen. Ein Bastler sollte von Metallen reden können, wie andere von ihrer Geliebten und so weiter. Ein Anwärter für einen Adelstitel muss wasserdichtes Wissen über höfischen Umgang und Gesetze vorweisen können, sich aber auch als Führungsperson eignen können. Das sind natürlich nur Beispiele. Wichtig ist: Nicht nur im jeweiligen Fachgebiet arbeiten und anderen Leuten darüber erzählen, sondern auch das persönliche Leben davon beeinflussen lassen.
Viele Spieler denken leider, dass Vorträge, Unterricht und weise Bücher zum Thema der einfachste und grundsätzliche Weg zu einem Titel sind. Das ist leider nicht so. Natürlich freuen wir uns, wenn sich jemand die Mühe darüber macht. Doch leider sind gerade solche Lehreinheiten sehr eintönig: „Alle schlafen, einer spricht, das Ganze nennt man Unterricht“. Lieber, als dass andere Chars gutmeinend vollgequatscht werden, sehen wir es, wenn man einzelne Chars unter seine Fittiche nimmt und ihnen aktiv und persönlich Lektionen gibt. Zum Beispiel:
„Schau mal, Lehrling. Heute zeige ich dir, wie du aus Kohle und Brauneisenstein ein Metall legierst…“ oder „Meister, wie kann ich dies und jenes erreichen?“ Dialoge sind also besser als Monologe. Prinzipiell sehen wir es natürlich gerne, wenn andere Chars aktiv und über Tavernengespräche hinausgehend ins eigene Rollenspiel eingebunden werden.

4. Wie kann ich mir das mit dem Titel versauen?
Konsequenz ist das wichtigste Stichwort für Titel. Man kann sich für einen Adelstitel noch so bemühen: Lässt man seinen Freunden jedes Fehlverhalten durchgehen, wird es ziemlich schwierig. Natürlich hat auch ein Ritter mal schwache Phasen, aber das sollte dann zum individuellen Charkonzept passen und nicht nach „heute so, morgen so“ aussehen.
Auch als Magier sollte man nicht heute über die Empfindlichkeit des arkanen Gewebes predigen und sich dann alle zwei Minuten neu Licht zaubern. Deshalb ist es sehr hilfreich, sich als Titelanwärter zu überlegen „Welche Stärken und Schwächen hat mein Char? Welche Verhaltensweisen legt er wann an den Tag?“. Insbesondere Schwächen machen einen Char „echt“ und kommen bei uns gut an. Umso runder das Konzept ist, umso eher ist es uns einen Titel wert.

Enginenutzung, also Powergaming und Moschen, sind für einen Titelträger bzw. -anwärter nicht verboten! Wir erwarten aber, dass der Anteil am Rollenspiel deutlich überwiegt (75% RP und 25% Engine ist hier eine gute Faustregel). OOC-Use und andere Regelbrüche, insbesondere wenn sie irgendwie das Rollenspiel betreffen, können einem Titel ebenfalls schnell den Garaus machen.

5. Warum kommt es mir so vor, als kämen andere Chars viel schneller oder sogar unberechtigt an einen Titel?
Das ist teilweise natürlich sehr subjektiv. Teilweise ist diese Beobachtung aber auch richtig. Manche Sonderchars, insbesondere Kleriker, gehen zum Beispiel von Grundauf mit einem eigenen RP-Titel einher, um ihre Privilegien für jeden sichtbar zu untermauern. Nur weil man nicht an Glaron glaubt, wäre es schließlich immer noch fatal, einem Glaronspriester den Respekt zu verweigern.

In anderen Fällen hat ein bestimmter Spieler vielleicht einfach mehr Gas gegeben, was ein konsequentes und stimmiges Rollenspiel angeht, sich in Questen und als Organisator mehr hervorgehoben als man selbst. Als Spieler lässt sich das ja nicht immer so gut verfolgen, da man kaum seine gesamte Onlinezeit mit dem betreffenden Spieler verbringt, um das so beurteilen zu können wie wir. Hinzu kommt, dass manche Spieler einfach absolutes Sahne-RP abliefern und damit natürlich schneller vorankommen als jemand, der „nur“ solides, schönes Rollenspiel liefert. Auf lange Sicht können beide zum Ziel kommen, aber (bitte nagelt mich jetzt nicht auf den Begriff fest) jemand der viel vorlegt, hat sein Titelkonto unter Umständen eben eher voll als jemand, der sich kontinuierlich auf einem guten und engagierten, aber eben nicht herausragenden Level bewegt.

Zu guter letzt, und das ist natürlich ein bisschen unfair, können auch wir Gamemaster nur beurteilen, was wir sehen. Jemand, der nur nachts spielt, wenn kein GM mehr online ist, hat es natürlich wesentlich schwerer, uns aufzufallen als jemand, der zur Hauptspielzeit ingame ist. Generell dürft ihr uns gerne auf Freunde (oder euch selbst) hinweisen, wenn ihr der Meinung seid, da wäre bald ein Titel fällig. Behaltet aber immer im Hinterkopf, dass die Entscheidung letzten Endes bei uns liegt und dort eben nicht nur das einfließt, was ihr seht, sondern auch viele Dinge im Hintergrund.

6. Was mache ich, wenn sich jemand selbst einen Titel verleiht (sich zum Beispiel Großmagier oder Sohn eines Adligen nennt), ihn aber Engine nicht besitzt?
Das ist eigentlich ganz einfach: Was nicht Engine im Titel steht, existiert auch nicht. Solche Leute dürfen also ruhigen Gewissens als Aufschneider betrachtet werden. Je nach Klasse (insbesondere wenn man sich Adelsprivilegien selber aneignet) kann das Ganze übrigens auch Konsequenzen wegen Amtsanmaßung nach sich ziehen.

7. Kann man Titel auch kaufen?

Jein. Es gibt ingame eine Gruppe, die Nachweise für Identitäten fälschen kann. Dazu gehören zum Beispiel Amtssiegel, Geburtsurkunden und so weiter. Bei manchen Identitäten ist es zum Schutz vor OOC-Use wichtig, dass die Identitäten von gefälschter Ausrüstung oder sogar einem im Paperdoll eingetragenen RP-Titel begleitet werden.

Diese Titel sind nicht verdient und gehen mit keinerlei Fähigkeiten oder Privilegien einher, wie sie bei Rollenspieltiteln eigentlich üblich sind. Nur weil man sich zur Tarnung einen Magiertitel kauft, beherrscht man also noch lange keine neuen Zauber.

Diese kaufbaren RP-Titel werden nur von uns herausgegeben, wenn sie für die Erfüllung von Zielen und Aufgaben eines Charakters wichtig sind (zum Beispiel, um sich unauffällig in eine Gruppe einschleusen zu können). Diese Titel sind nicht dazu da, das von uns geforderte Rollenspiel für einen Rollenspieltitel durch Geld zu umgehen. Deshalb werden wir jede Anfrage nach einem solchen Kauf sorgfältig prüfen, ehe wir eine entsprechende Identität herausgeben.

Grundsätzlich gilt bei gefälschten Titeln, dass die Betrügerei auffliegen kann, wenn man lange genug nachforscht. Verstärkt sich der Verdacht, dass die Identität nicht als Werkzeug gekauft wurde, sondern zur persönlichen Bedürfnisbefriedigung, werden wir den Char auffliegen lassen.

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Wir hoffen, dass diese Ausführungen es euch ein bisschen verständlicher machen, wie das bei uns mit den Titeln funktioniert. Generell dürft ihr euch immer an uns wenden, wenn ihr gerne einen RP-Titel hättet aber euch die Ideen fehlen, wie man das am besten erreichen kann. Wir geben euch dann gerne auf euch zugeschnittenes Feedback.