Gesinnungen

Gesinnungen
Jeder Charakter hat irgendeine Gesinnung. Vielleicht ist er eher freundlich oder eher griesgrämig, achtet die Gesetze seines Herrschers und seiner Kirche strengstens oder stellt das Ganze doch eher in Frage. Gesinnungen machen einen wichtigen Teil des Rollenspiels aus, denn sie entscheiden darüber, wie ein Charakter sich verhält. Ein rechtstreuer Charakter beispielsweise würd die Anordnung eines Gardisten niemals in Frage stellen. Ein freiheitlicher würde erst einmal nachhorchen, was denn hinter der Anordnung steht. Und ein regelfeindlicher verhält sich so, wie es ihm am besten zupass kommt.
Auf Terra Mystica sind die Gesinnungen zweigeteilt. Neben rechtstreu, freiheitlich und regelfeindlich gibt es noch gut, neutral und böse. Eine gute oder böse Gesinnung ist leicht erklärt: Gute Charaktere behalten immer das Gemeinwohl im Blick und würden nichts tun, was anderen schadet. Bei bösen Charakteren hingegen steht die Erfüllung der eigenen Ziele im Vordergrund und sie gehen dafür wenn nötig auch über Leichen. Schwierig ist vor allem der Umgang mit einer neutralen Gesinnung. Denn neutral zu sein bedeutet nicht, dass man sich heute so und morgen so verhalten darf, ohne Gewissensbisse oder Konsequenzen zu fürchten. Ein neutraler Charakter behandelt gut und böse gleich. Entweder hält er sich aus einem Konflikt gänzlich heraus oder er nimmt eine Vermittlerposition ein. Neutral zu sein bedeutet nicht, einfach alle Vorteile beider Seiten für sich zu nutzen und die schlechten zu übergehen. Es bedeutet vielmehr, sich über jeden einzelnen Aspekt seines Lebens eine eigene Meinung zu bilden.

Leitsatz für das Gute: Ich muss mein Wohl der Allgemeinheit unterordnen und Frieden erstreben.
Leitsatz für Neutrale: Es liegt nicht an mir, mich in die Dinge einzumischen. Sollte ich es dennoch tun müssen, werde ich immer für beide Seiten arbeiten, um so versuchen einen Kompromiss zu erzielen.
Böse: Der Stärkste hat die meisten Rechte. Mein Wohl und das meiner Gruppe werden notfalls auch mit Gewalt durchgesetzt.

Was bedeuten die Gesinnungen im Einzelnen?

Rechtstreu
Rechtstreu muss nicht zwangsläufig auch als „gesetzestreu“ interpretiert werden. Schließlich tut ein böser Char alles andere, als sich an Gesetze zu halten. Vielmehr verstehen wir darunter, dass ein rechtstreuer Charakter sich den Hierarchien und Regeln unterordnet, die für seine Gruppe gelten. Wenn in der Welt des Bösen jemand einen höheren Rang bekleidet oder anderweitig eine respektable Person ist, wird der böse-rechtstreue Char dies also achten und sich entsprechend in das Gefüge einordnen, statt „sein Ding zu drehen“. Eine rechtstreue Gesinnung ist also nicht zwangsläufig an Gesetze geknüpft. Sie ist allerdings immer mit einem Gott verbunden, denn es gehört zum Weltbild einer solchen Figur, sich einer weltlichen und geistlichen Obrigkeit anzuschließen.
Ein rechtstreuer Charakter gehorcht diszipliniert den Befehlen höher gestellter Persönlichkeiten und stellt sie normalerweise nicht in Frage. Er bemüht sich, Recht und Gesetz durchzusetzen, wobei die Werte je nach gut oder böse unterschiedlich gelagert sein können. Wer sich nicht in das Weltgefüge des rechtstreuen Chars einordnet, gilt als Feind und wird mehr oder weniger stark bekämpft. Nur wer in die eigenen Wertvorstellungen passt, kann als Freund betrachtet werden. Einen Feind zu schonen, eine tolerante Haltung einzunehmen oder sich auf eine fragwürdige Freundschaft einzulassen, ist beim rechtstreuen Char nur in Ausnahmefällen möglich. Er würde dafür aber nie ein Gesetz brechen oder sich ehrlos verhalten. Ein rechtstreuer Gardist oder Paladin würde notfalls also auch einen Freund töten, wenn die geltenden Regeln es verlangen. Natürlich bedeutet das nicht, dass eine rechtstreue Figur ihr eigenes Handeln nicht in Frage stellen darf. Es gibt durchaus Situationen, in denen das Befolgen eines Befehls gegen die Gebote des Gottes oder die Gesetze verstoßen könnte. Allerdings kostet es ihn große Überwindung, gegen ein Gesetz oder einen Befehl zu handeln. Rechtstreue Charaktere stehen immer auf die ihnen mögliche Art und Weise für ihren Herrscher oder ihren Gott sein. Und sei es nur durch Reden.

Freiheitlich
Freiheitliche Charaktere nehmen anders als rechtstreue Charaktere nicht jedes Gesetz und jeden Rang als verbindlich an. Es gibt für sie keine absolut gültige Weltordnung. Stattdessen hinterfragen sie sich und andere bei jedem Wort und jeder Tat. Auch einem Befehl folgen sie nur dann, wenn sie es für sinnvoll halten. Das eigene Weltbild und Wohlergehen steht hier mehr im Vordergrund als die Ehre oder das blinde Befolgen von Regeln. Dadurch können freiheitliche Charaktere zwar als sehr tolerant gelten, sie können aber auch schnell den Ruf eines Verräters bekommen, wenn sie zu offen gegen Herrscher, Götter und Gesetze angehen. Da „Tu was du willst“ für jeden Charakter schnell ernsthafte Konsequenzen haben kann, gehört das sorgfältige Abwägen von Vor- und Nachteilen zu den wichtigsten Eigenschaften dieser Gesinnung. Eine freiheitliche Gesinnung ist also kein Freifahrtschein, um Anordnungen der Obrigkeit grundsätzlich zu missachten oder nach Lust und Laune verbotene Dinge zu treiben.

Regelfeindlich
Regelfeindlich zu sein bedeutet nicht, jegliche Gesetze rundheraus abzulehnen und zu boykottieren. Vielmehr steht bei einem regelfeindlichen Charakter ausschließlich die Befriedigung eigener Bedürfnisse im Vordergrund. Auf andere Menschen wird nur da Rücksicht genommen, wo es zufällig gerade passt. Lediglich gut, neutral und böse entscheiden darüber, wie aggressiv regelfeindliche Charaktere bei der Erfüllung ihrer Wünsche vorgehen. Anders als beim freiheitlichen Charakter sind die Handlungen bei regelfeindlichen Figuren oft durch den Zufall geprägt: Ein regelfeindlicher Charakter tut, was er will und nimmt dabei keine Rücksicht auf Verluste. Dabei reagiert er vor allem auf spontane Gelegenheiten, statt alles mit Bedacht zu planen. Jede Art von Ordnung ist ihm eine schmerzhafte Einschränkung der persönlichen Freiheit. Vom freiheitlichen Char unterscheidet sich der regelfeindliche Charakter vor allem durch den Fokus auf die eigenen Wünsche und Bedürfnisse, die Rücksichtslosigkeit und dadurch auch eine große Sprunghaftigkeit und Unzuverlässigkeit.

Gemeinsam mit gut, neutral und böse ergeben sich daraus die folgende Gesinnungen:

Gut-rechtstreu
Gut-rechtstreue Charaktere setzen sich mit aller Macht für das Gute ein. Sie ordnen ihre eigenen Bedürfnisse in jeder Handlung den Bedürfnissen der Mehrheit unter und tun nichts, was für andere eine Gefahr bedeuten könnte. Vielmehr bringen sie sich häufig selbst in Gefahr, um andere zu retten. Werte wie Ehrenhaftigkeit und Rechtsgläubigkeit gehören zu ihren wichtigsten Tugenden. Chars mit einer solchen Gesinnung richten sich streng nach den Geboten ihrer weltlichen und göttlichen Herren und stellen diese niemals offen in Frage. Sie kümmern sich um den Schutz der Schwachen und Hilflosen und nehmen persönliche Einbußen lächelnd in Kauf, wenn es dem Wohl aller dient. Sie sind verlässlich und stehen immer zu dem Wort, das sie gegeben haben – auch gegenüber Feinden. Wenn sie Grund haben, etwas zu hinterfragen, dann machen sie diese Zweifel mit sich selbst aus. Feinden gegenüber sind gut-rechtstreue Chars uneinsichtig und hart, weshalb sie als engstirnig und stur gelten können. Nicht selten werden sie dafür auch angefeindet. Figuren mit dieser Gesinnung setzen sich aktiv dafür ein, ihren Gott oder Herrscher zu stärken. Sie sind aber durchaus in der Lage zu erkennen, wenn der Gegner in der Überzahl ist und werden sich deshalb nicht blind in ein aussichtsloses Gefecht stürzen.
Beispiele für einen gut-rechtstreuen Char sind zum Beispiel Gardisten, Ritter und Paladine guter Götter.
Leitsatz: Das Wohl der Allgemeinheit und der Schutz von Obrigkeiten und Göttern sind sind wichtiger, als persönliche Bedürfnisse.

Gut-Freiheitlich:
Gut-freiheitliche Charaktere sehen ebenfalls das Wohl der Allgemeinheit als ihr höchstes Ziel. Sie nehmen allerdings nicht jede Regel als gegeben an, sondern ziehen auch die Möglichkeit in Erwägung, dass ein Herrscher oder Gott auch einmal einen Fehler macht. Zwar erkennen sie Gesetze als notwendig an, Regeln und Befehle, die ihnen nicht sinnvoll erscheinen, befolgen sie dennoch nicht blind. Stattdessen hinterfragen sie und entscheiden dann, ob sie folgen oder sich weigern. So würde ein gut-freiheitlicher Charakter niemals jemanden verurteilen, wenn es einen guten Grund für das Verbrechen gab – auch für Mord. Dementsprechend kann er sich auch mit zwielichtigen Gestalten anfreunden, wenn er in ihnen genug Gutes sieht. Da sie vieles hinterfragen und vielem gegenüber tolerant stehen, haben gut-freiheitliche Chars oft das Risiko, eine falsche Entscheidung zu treffen oder das Gute durch ihr Zögern eher zu behindern, als es zu unterstützen. Häufig sind sie auch anfällig für Blendwerk durch böse Charaktere, die ihnen ein gutes Herz vorgaukeln wollen.
Leitsatz: Jeder macht Fehler. Deshalb sollte man Gesetze und Befehle immer auf ihre Anwendbarkeit hin überprüfen

Gut-Regelfeindlich:
Gut-Regelfeindliche Charaktere haben ebenfalls ein Leben im Sinne des Guten als Ziel. Sie glauben aber nicht daran, dass Regeln und Gesetze zwangsläufig dem Gemeinwohl dienen. Wenn sie den Eindruck haben dass den Bedürfnissen der Allgemeinheit auf andere Weise besser gedient ist, werden sie sich dem Gesetz ohne zu zögern widersetzen. Dementsprechend hat die eigene Interpretation vom „Allgemeinwohl“ eine wesentlich größere Priorität als die Achtung der Gesetze. Gut-regelfeindliche Chars glauben an den Zufall oder daran, dass die Götter ihre Schritte lenken. Deshalb ist ihr Spiel vor allem von Spontaneität geprägt. Sie nutzen Gelegenheiten, wenn sie sich bieten und befassen sich nicht lange mit Planung oder Konsequenzen. Lediglich das Bestreben, etwas Gutes zu tun, steuert ihr Verhalten etwas. Es ist nicht unüblich, wenn ein Charakter sich ungefragt einmischt und etwas Gutes tut und dann wieder verschwindet, ohne Dank dafür erhalten zu wollen. Versprechen sind für gut-regelfeindliche Chars nur dann bindend, wenn sie sich am Tag darauf überhaupt noch daran erinnern. Dementsprechend sind sie absolut unzuverlässig. Sehr häufig sind solche Figuren liebenswert-chaotisch, ein bisschen verwirrt oder einfach skurril. Dennoch würden sie niemals jemandem etwas zu Leide tun oder aus purer Lust dazu gegen Regeln verstoßen.
Leitsatz: Gesetze und Befehle sollten einen niemals davon abhalten, eine eigene Meinung zu haben.

Neutral-Rechtstreu:

Neutral-rechtstreue Charaktere glauben, dass Gut und Böse im Gleichgewicht zueinnder stehen müssen. Diese Meinung vertreten sie, indem sie sich bei Konflikten weder auf die eine, noch auf die andere Seite schlagen. Stattdessen versuchen sie, durch ihre Passivität das Gleichgewicht zwischen den Kräfteverhältnissen zu erhalten. Was die Guten oder die Bösen tun, ist einem neutral-rechtstreuen Char in der Regel egal. Er interessiert sich in erster Linie für das persönliche Wohl oder das von Menschen, die ihm sehr am Herzen liegen. Sie achten die Hierarchien und Regeln aller Seiten und befolgen sie wenn schon nicht aus Überzeugung, so zumindest aus Respekt. Persönliche Gefühle und Wünsche spielen hier nur eine untergeordnete Rolle. Wenn sich ein Vorteil aus einer Situation schlagen lässt dann nutzen sie ihn aber trotzdem aus. Sollte ein neutral-rechtstreuer Char dennoch einmal eine Position für eine Seite einnehmen, dann hat er entsprechend gute Gründe für seine Entscheidung. In solchen Fällen wird er sich aktiv dafür einsetzen, dass die Gegenseite sich annähert und beide Parteien eher durch Gespräche auf einen gemeinsamen Nenner bringen wollen, als einfach für eine Seite das Schwert zu erheben. Bündnisse, die er heute schließt, hält er normalerweise so lange treu ein, wie es für das Bündnis nötig ist. Danach zieht er sich aber wieder aus der Partnerschaft zurück und mischt sich nicht weiter ein.
Leitsatz: Respekt vor anderen Gesetzen sollte nicht mit Parteilichkeit oder Unterordnung verwechselt werden.

Neutral-Freiheitlich

Neutral-freiheitliche Charaktere vertreten die Ansicht, dass jedes Lebewesen selbst wählen darf, wo es steht. Regeln und Ordnungen werden hinterfragt und nur dann befolgt, wenn es für die Allgemeinheit auch sinnvoll erscheint. Der „gesunde Menschenverstand“ ist die wichtigste Waffe von solchen Charakteren. Sicher würden sie nichts tun, nur weil sie gerade Lust darauf haben. Die Beschwörung eines Dämons oder der Kauf verbotener Ware ist deshalb nur bedingt Ausdruck der persönlichen Freiheit. Auch neutral-freiheitliche Chars sind sich immer über Konsequenzen im Klaren und gehen ein Risiko nur dort ein, wo es sich auch lohnt oder die Gefahr eher gering ist. Neutral-freiheitliche Chars scheuen sich nicht, fremde Gesetze und Regeln in Frage zu stellen und bessere Vorschläge zu machen. Aus diesem Grund sind sie besonders gut als Vermittler und Diplomaten geeignet.
Leitsatz: In fremde Konflikte sollte man sich nicht einmischen, aber immer von der Fehlbarkeit anderer ausgehen.

Neutral-regelfeindlich
Wie alle neutralen Chars glauben auch die neutral-regelfeindlichen Charaktere daran, dass Gut und Böse im Gleichgewicht bleiben sollten. Statt sich wie neutral-rechtstreue Chars aktiv für das Gleichgewicht einzusetzen, sind sie aber davon überzeugt, dass der Zufall bestimmt, wohin man gehört. Deshalb darf nach Sicht neutral-regelfeindlicher Charaktere niemand in den Kampf zwischen Gut und Böse eingreifen. Dementsprechend werden sie sich auch niemals einmischen oder für irgendeine Seite Partei ergreifen. Egal worum es geht. Tod und Krieg haben ebenso ihre Daseinsberechtigung wie Liebe und Glückseligkeit. Deshalb wird sie der Verlust eines Freundes ebenso wenig schmerzen, wie sie an einer Liebesbeziehung länger Gefallen finden können. Da sie davon überzeugt sind, dass der Zufall oder das Schicksal ihre Schritte lenken, sind sie absolut ungeeignet, einer Gilde oder Kirche beizutreten. Ihr Verhalten ist sprunghaft und völlig unvorhersehbar. Sie haben einen großen Drang nach Freiheit und bekämpfen persönliche Einschränkungen, so gut sie können. Oft denken neutral-regelfeindliche Charaktere nur sehr kurzsichtig und wägen Konsequenzen ihres Tuns nicht ab. Das eigene Wohlbefinden und die eigenen Ziele stehen dabei absolut im Vordergrund. Wenn dafür Regeln und Gesetze missachtet werden müssen, ist das pure Notwendigkeit. Nicht selten zeigen sie deshalb auch entsprechend viel Unverständnis, wenn sie für eine Tat belangt werden sollen. Charaktere mit dieser Gesinnung können zwar ein netter Freund sein, sind als Lebens-, Geschäfts- und Gildenpartner aber vollkommen unberechenbar und unzuverlässig. Deshalb machen sie sich in der Regel auch eher Feinde als Freunde. Beziehungen werden oft abrupt und ohne besondere Begründung eingegangen und wieder beendet.
Leitsatz: Ich nutze jede legale Möglichkeit, um das zu tun, was mir am besten dient.

Böse-rechtstreu:
Der böse-rechtstreue Char ist der Archetyp eines dunklen Ritters oder Mörders. Er setzt sich für seine bösen Götter oder Herrscher mit aller Macht ein und ist ihnen bedingungslos ergeben. Obwohl sie immer einer bösen Gottheit angehören, sind sie absolut ehrenhaft. Niemals würden sie ihr Opfer durch Lügen oder Betrug in die Falle locken oder sie von hinten angreifen. Sie akzeptieren, was man ihnen aufträgt und stellen es niemals in Frage. Im Gegensatz zu gut-rechtstreuen Charakteren haben eigene Bedürfnisse aber eine hohe Priorität und werden durchgesetzt sofern man damit keine Regeln bricht. Da sie streng und hart sind, sind sie bei Feinden ausgesprochen gefürchtet und zeigen keine Gnade. Allerdings haben sie auch keine große Freude an Leid und wenden Folter nur dann an, wenn sie zum Erreichen eines Ziels unerlässlich ist.
Paladine böser Gottheiten und dunkle Ritter sind typische Beispiele für eine böse-rechtstreue Gesinnung.
Leitsatz: Das Wohlergehen meiner Fraktion steht über dem Wohl der Allgemeinheit. Dennoch lasse ich mich nicht zu Niedertracht herab sondern gehe den geraden Weg.

Böse-freiheitlich

Böse-freiheitliche Charaktere glauben daran, dass ihr persönliches Wohl im Vordergrund steht. Wenn Regeln und Gesetze dem eigenen Willen entgegen stehen, werden sie nicht beachtet. Zwar erkennen sie den Sinn von Regeln im Kern an, hinterfragen Gesetze und Befehle aber stets und handeln letztendlich dem eigenen Gewissen entsprechend. Sein Wort hält der böse-freiheitliche Char nur so lange, wie es ihm nützt. Lügen und Betrug sind für ihn ein wirksames Mittel, die eigenen Ziele zu erreichen. Bietet sich die Gelegenheit sich einen Vorteil zu verschaffen, nutzen sie sie – auch wenn es sich dabei um etwas Hinterhältiges handelt. Böse-freiheitliche Charaktere können durchaus tolerant wirken, wenn es den eigenen Zwecken dient. Nicht selten behindern sie damit ungewollt die Ziele des Bösen.
Leitsatz: Mein Wille steht im Vordergrund und wenn ich einen Vorteil sehe, dann nutze ich ihn.

Böse-regelfeindlich (chaotisch-böse):

Böse-regelfeindliche Charaktere scheren sich um nichts, als um ihre eigenen Interessen. Der Tod eines Menschen kann sie langweilen oder ihnen sogar Freude bereiten. Nicht selten töten sie aus Spaß oder Langeweile, wechseln ihre Meinung im Sekundentakt und halten sich an keinerlei Ordnung. Selbst Freunde müssen immer damit rechnen, mit einem Messer im Rücken aufzuwachen, nur weil sie einen schlechten Scherz gemacht haben. Oder um es kurz zu sagen: Böse-regelfeindliche Charaktere sind für gewöhnlich geisteskranke Massenmörder. Da solche Charaktere konsequent jeden töten müssten, deren Gesicht ihnen nicht gefällt, sind sie auf Terra Mystica unspielbar. Eine chaotisch-böse Gesinnung kann deshalb nicht gewählt werden und ist lediglich den Spielleitern im Rahmen von Questen vorbehalten.

Die Gesinnungen sind nicht statisch. Wie bei allen Dingen entscheidet letzten Endes der Grund darüber, ob eine Tat gut, neutral oder böse ist. Es kann immer Abweichungen in eine benachbarte Gesinnung geben. Diese beschränken sich dann aber auf einzelne, in der Regel ebenfalls gut begründete Aktionen.

Wenn ihr den Eindruck habt, dass ihr nicht die richtige Gesinnung habt, dann paget bitte einfach mit der Information, welche Gesinnung eurem Rollenspiel besser entspricht.